Tell Me Something Good, Stockhausen !
Change the method! – New methods change the experience. New experiences change man.
Hörspielkritik „Tell me something good, Stockhausen!“ von Gaby Hartel | DLF | 12 Min.
INHALT
Ein halbes Jahrhundert nach Stockhausens legendedärer Lecture Four Criteria of Electronic Music verändern die Autoren ihre Methode und treiben inspiriert vom “echten Leben” auf einem Strom der hyperrealen Klangsynthese. Mensch und Maschine adaptieren und transformieren sich gegenseitig und in voller Absicht. In dreidimensional angelegten, rein digitalen Gesängen wird die Maschine zur Solistin. Alles Organische ist in ihr aufgegangen. In 12 synthetischen Gesängen steuert uns ein neues Wesen, „Enhance“, durch Beobachtungen aus unserem schizophrenen, medialen, postfaktischen, von disruptiven Technologien und Denkschablonen geprägten Alltag und propagiert die Notwenigkeit des Datazentrismus. Go with the Mainstream: Smart Systems, Smart Love, Smart Life, Smart Dust.
Als aktuelle Weltbetrachtung beschreibt Stefan Fischer die zwölf Gesänge in der Süddeutschen Zeitung: Wie eine der zitat- und anspielungsreichen Textflächen Elfriede Jelineks breitet sich eine aus vielen Quellen gespeiste Geschichte aus, über eine datengetriebene Wahrnehmung von Welt, die die empathisch-menschliche ablöst – jene gerne auch schizophrene, unstete und postfaktische Auseinandersetzung mit der Realität. Das, was man einmal freies Denken genannt hat.
Die Aufforderung “Tell me something good” im Hörspieltitel ist einer Funktion der digitalen Berater-Software Google Assistant entlehnt, die verspricht, dem Nutzer ausschließlich positive Nachrichten zu präsentieren. Jeder sollte jeden mögen! Jeder sollte eine Maschine sein!
In ihrem zweiten Teil der KI-Trilogie WONDERWORLD generieren die Autoren aus den Stimmen von Alice Dwyer und Sabin Tambrea eine einstündige Human Voice Machine, unter Zuhilfenahme von Textzitaten von u.a. Robert Barry, Nick Bostrom, László F. Földényi, Yuval Noah Harari, Michel Houellebecq, Nick Land, Rosa Luxemburg und Karl Heinz Stockhausen. Tell Me Something Good, Stockhausen! wurde als Stereo- und 360˚-Version produziert.
PRESSESTIMMEN
Süddeutsche Zeitung >> Download
DLF-Hörspielkritik „Tell me something good, Stockhausen!“ von Gaby Hartel >> Download
Audio-Sample
Alice Dwyer Sabin Tambrea
Fotos © by Sabin Tambrea / Nils Schwarz
CAST & CREDITS
Sprecher Alice Dwyer, Sabin Tambrea, PURE Vox Machine, Christian Wittmann
Gesang Mika Bajinski, Sinclair Zedecks
Mix Boris Wilsdorf @ andereBaustelle Tonstudio Berlin
Regieassistenz Magdalena Schnitzler
Redaktion Michael Becker
Realisation wittmann/zeitblom
Ursendung 01 | 04 | 20 | NDR kultur
Im Auftrag von